THW-Pumpenübung „Flächenbrand im Königreich „Franconian Switzerland“

THW-Pumpenübung „Flächenbrand im Königreich „Franconian Switzerland“

Großübung baden-württembergischer und bayerischer THW-Kräften mit über 50 Helfern und fünf Großpumpen in der Fränkischen Schweiz verlief gut.

Mit über 50 beteiligten Helferinnen und Helfer des THW aus 25 Ortsverbänden (OV) der Landesverbände Baden-Württemberg und Bayern hielt das High Capacity Pumping-Modul (HCP) Team South eine große Übung in Kirchehrenbach und im Raum Forchheim und Ebermannstadt von Donnerstag bis Sonntag ab. In dem 13 köpfigen Übungsteam waren auch die Helfer und HCP-Angehörigen Tobias Saffer und Claas Vortmann aus dem OV Forchheim und Thomas Albert aus dem OV Kirchehrenbach.

Laut dem dazu generierten fiktiven Einsatzauftrag hat das Königreich „Franconian Switzerland“ nach einer langen Dürrezeit mit großflächigen Waldbränden zu kämpfen und König Claas der VIII. bat um internationale Hilfe aus Deutschland. Dieses Hilfeersuchen führte zu dem Einsatzauftrag.

Wie bei einem echten Einsatzauftrag des Auslandsmodul HCP trafen sich die Helfer am Donnerstag im Ortsverband Forchheim, probten in der Kolonne den Grenzübertritt in des betroffene Land und schlugen ihr Lager im Ortsverband Kirchehrenbach auf, wo sie sich autark versorgten. In dem Team waren mit Dieter Bappert, Lukas Batz, Oliver Hermann, Max Köppel, Philipp Schildt und Matthias Schönrich weitere Helfer des THW Forchheim.

Während das Lager errichtet wurde, erkundeten die Teamleader mit Einheimischen das Schadensgebiet und legten Stellen für die Pumpen fest, die dann Wasser aus der Wiesent entnehmen sollten und auf die hören Lagen für die Brandbekämpfung durch einheimische Feuerwehren und auch zu Bereitstellungsbehälter zur Befüllung für Hubschrauber.

Direkt im Anschluss ging es für das Team los. Aufgeteilt in drei Gruppen machten sie sich auf den Weg an die Einsatzstellen entlang der Wiesent. In Kirchehrenbach auf Höhe des Übungsplatzes des THW Kirchehrenbach bauten sie die DIA-Pumpe des OV Simbach mit Förderleistung von 5.000 Liter/Minute auf, die nun Wasser durch eine Schlauchstrecke über 550 Meter transportierte.

Eine weitere Einsatzstelle war an der Wiesent in Höhe Gasseldorf. Hier wurde die Börger-Pumpe des OV Forchheim mit 20.000 Liter/Minute Förderleistung aufgebaut. Sie transportierte Wasser über eine Strecke von mehreren hundert Meter stromaufwärts.

Die pumpentechnisch aufwändigste Einsatzstelle befand sich bei Rothenbühl. Hier wurden mit zwei Hannibal- und einer Börger-Pumpe mit je 5.000 Liter/Minute Wasser von der Wiesent bergaufwärts Richtung Birkenreuth zu einem 25.000 Liter Faltbehälter zu pumpen, so dass dieses dort entnommen werden konnte. Die drei Pumpen waren hintereinander entlang des Berges aufgebaut und mussten so synchronisiert werden, dass das Wasser gleichmäßig gefördert wurde und keine Pumpe leer lief.

Nach den ersten Testläufen waren die Helfer nicht fertig. Da auch in reellen Einsätzen die Pumpen mehrere Tage durchlaufen, wurde die Arbeit im 24 Stunden Schichtbetrieb bewältigt. Dazu wurden immer wieder Trupps ausgetauscht, die sich im Lager dann verpflegen konnten und auch ein paar Stunden Schlaf fanden.

Weitere Punkte der Übung waren regelmäßige Besprechungstermine mit örtlichen Feuerwehr und Katastrophenschutzkräften. Hier holte man sich zu dem Organisationsteam, dass immer wieder Einheimische spielte auch den Kirchehrenbacher Feuerwehrkommandanten Sebastian Müller und Kreisbrandrat Oliver Flake mit ins Szenario. Sie wurden so nicht nur ein realistischer Teil der Übung, sondern konnten im Gegenzug einen Einblick in das HCP-Modul bekommen. Auch eine Besonderheit für alle externen Statisten. Die Übung lief bei jedem Kontakt mit „Einheimischen“ komplett in Englisch ab.

Bis Samstagabend übten die Kräfte gemeinsam und in unterschiedlichsten Gruppen im hügeligen Gebiet der fränkischen Schweiz, bevor sie mit einem einem gemeinsamen Abendessen – dem Nationalgericht des Königreich Fränkische Schweiz – Schäuferla endete. Am nächsten Morgen endete die Übung mit einem Abschlussgespräch.

Auch eine weitere Einheit des Landesverband Bayern war bei der Übung mit beteiligt: Das Mediateam des Landesverbandes Bayern hatte vier Helfer und Helferinnen zu der Übung geschickt, die bei derartigen Übungen und vor allem bei Großschadenslagen in Bayern bei Einsätzen des THW die Dokumentation, Pressebetreuung und Berichterstattung übernehmen oder hierbei unterstützen. Neben dem Leiter des Media-Team Bernhard Bernauer, waren Nicole Endres, Berit Kreibich und Karoline Kötter für das Media-Team vor Ort, die zudem alle drei Helferinnen aus dem THW Ortsverband Kirchehrenbach sind.

Bilder: THW / Bernhard Bergauer, Nicole Endres, Karoline Kötter