Zu einer Einsatzübung in Schweinfurt machten sich die Helferinnen und Helfer des THW Kirchehrenbach am Samstag auf den Weg. Bereits in der Unterkunft erlebten Helfer, Helferanwärter und Junghelfer wie es ist zu einem Einsatz zu fahren, der weiter weg ist. Gestartet wurde mit einer Lagebesprechung in der Unterkunft. Der Weg zum Einsatzort wurde für die Kraftfahrer dann bereits zu einer Aufgabe, denn auch eine Kolonnenfahrt muss immer wieder geübt werden. Dabei gelten alle Fahrzeuge als „geschlossener Verband“ und sind wie ein langes Fahrzeug anzusehen. Dabei dürfen sie dann auch in gewissen Situationen – natürlich unter Berücksichtigung des gesamten Verkehrs – rote Ampeln überfahren. In Bamberg wurde die Kolonne dann gestoppt, weil sich die Kollegen des THW Ortsverbandes Bad Staffelstein in die Kolonne einreihten. Auch sie übten an diesem Tag in Schweinfurt in den zum Abriss geplanten Gebäuden und so wurden aus zwei Übungsveranstaltungen eine Gemeinsame gemacht.
In Schweinfurt angekommen wurden sie vom Baufachberater Harald Lotter des THW Schweinfurt empfangen. Er wies die Zugführer der beiden Ortsverbände auf das Übungsgelände ein und stand während der Übung den Einheiten beratend zur Seite.
Bei der ersten Übung der Helferinnen und Helfer aus Kirchehrenbach galt es zwei vermisste Personen aus den Gebäuden zur retten. Gruppenführer der ersten Bergungsgruppe Daniel Bartlmäß teilte die Gruppe in zwei Trupps, um die beiden Vermissten möglichst schnell zu finden und zu retten. Sofort machten sich die Trupps an die Erkundung des Geländes und der Gebäude.
Während ein Vermisster schnell gefunden wurde, wurde er durch einen Ersthelfer versorgt und konnte durch das Treppenhaus mittels Bergetuch und Trage aus dem Gebäude gebracht werden. Der zweite Vermisste wurde in einem Raum im 1. Obergeschoss gefunden, welche nur von außen mittels Leiter betreten werden konnte, da ein Zugang durch das Treppenhaus versperrt war. Ein Ersthelfer kümmerte sich ebenfalls um die Person, während die restlichen Mitglieder des Trupps die Rettung vorbereiteten. Es musste ein Wanddurchbruch erstellt werden, um die Person aus dem Gebäude zu bringen. Mit einem Bohrhammer und einer Säbelsäge bereiteten die Helferinnen und Helfer die Rettung vor, bevor sie mit einem Leiterhebel die Person aus einem Fenster im 1. Obergeschoss ablassen konnten.
Für die Mittagspause war zwischenzeitlich die Fachgruppe Logistik am Übungsgelände eingetroffen und hatten für die Helfer, angesichts der Temperaturen, ein warmes Mittagessen und weitere Getränke im Gepäck.
Die Übungen nach der Pause standen ganz im Zeichen der ortsverbrandübergreifenden Kameradschaft. Gemeinsam mit den Kollegen des THW Bad Staffelstein galt es eine Hauswand an zwei Punkten abzustützen, um es gegen den Elinsturz zu sichern. Gemeinsam wurde mittels EGS (Einsatz-Gerüst-System) ein Verbau erstellt, der die Standsicherheit der Wände wieder herstellte.
Nach Abschluss der Arbeiten und einem gemeinsamen Rückbau wurde erneut die Kolonne für die Rückfahrt im Verband gebildet. Bevor es dann für die Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes Kirchehrenbach nach Hause ging, gab es noch ein gemeinsames Abendessen im Ortsverband Bad Staffelstein mit den Kollegen.