Ein angenommenes Hangrutsch-Szenario in der Nähe einer Jugendherberge bildete am Samstag den Rahmen für eine groß angelegte Evakuierungsübung des Landratsamts Forchheim. Neben zahlreichen Feuerwehren aus dem Landkreis, dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) waren auch die THW-Ortsverbände Forchheim und Kirchehrenbach beteiligt.
Alarmierung und erste Maßnahmen
Am Samstagmorgen wurden die THW-Fachberater der Ortsverbände Forchheim und Kirchehrenbach gemeinsam mit den Feuerwehren und den Kräften der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) alarmiert. Das angenommene Lagebild: In einer Jugendherberge in Streitberg waren Kinder und Jugendliche aufgrund eines herannahenden Hangrutsches in Panik geraten, einige hatten sich dabei verletzt.
Während die Feuerwehren Streitberg, Birkenreuth, Ebermannstadt, Gasseldorf, Gößweinstein, Muggendorf und Oberfellendorf umgehend mit der Evakuierung und Erstrettung begannen, unterstützte ein THW-Fachberater die Einsatzleitung vor Ort mit technischer Expertise. Zusätzlich hatte der Zugtrupp des THW Kirchehrenbach die THW-Einheiten vor Ort, den THW-Fachberater im Blick und stand im ständigen Austausch zwischen den eigenen Einheiten und der FüGK.
In der FüGK waren drei THW – Helfer des Ortsverbandes Forchheim ebenfalls zur Unterstützung mit eingesetzt. Sie besetzten die Funktion S3 – Einsatzkoordination, als Sichter und als weiterer Fachberater den Stab des Landratsamtes.
Unterstützung durch Einsatzstellensicherung und Räumgeräte
Da im Verlauf der Übung ein weiterer Hangrutsch befürchtet wurde, veranlasste die Einsatzleitung der Feuerwehr über den THW-Fachberater die virtuelle Alarmierung des Trupps Einsatzstellensicherung (ESS) des THW Schweinfurt. Dieser hätte im Realfall die Hangbewegungen überwacht und die Einsatzleitung über mögliche Gefahren informiert.
Für den Abtransport wurde von der Einsatzleitung beim THW noch die Fachgruppe Räumen aus Bamberg und der Schreitbagger vom Ortsverband Berchtesgaden virtuell alarmiert. Diese Einheiten bekamen die Aufgabe das Gebäude nach dem Hangrutsch wieder zugänglich zu machen.
Erstversorgung und Transport
Die evakuierten Kinder und Jugendlichen wurden zunächst von Feuerwehr- und THW-Kräften in deren Fahrzeugen zum örtlichen Gemeindehaus gebracht, wo sie registriert und mit Getränken und Snacks erstversorgt wurden. Anschließend übernahm der ASB den Transport in Reisebussen in eine vorbereitete Notunterkunft.
Aufbau der Notunterkunft
Als Ausweichunterkunft wurde die Turnhalle der Grundschule Weilersbach eingerichtet.
Hier unterstützte die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) des THW Kirchehrenbach die örtliche Feuerwehr beim Aufbau der Sitzgelegenheiten. Mit weiterer Unterstützung der Feuerwehr Pretzfeld wurden zusätzlich Betten vorbereitet.
Für die Psychosoziale Akuthilfe (PSAH) des ASB errichteten die Helfer des THW Kirchehrenbach zudem ein beheiztes und bestuhltes Zelt, um eine ruhige Rückzugs- und Betreuungsmöglichkeit für Betroffene zu schaffen.
Verpflegung der Einsatzkräfte
Parallel dazu richtete die FGr N des THW Forchheim am Sportgelände in Weilersbach eine Verpflegungsstelle ein. Dort wurden Sitzgelegenheiten vorbereitet sowie ein Ausgabezelt für die Fachgruppe Verpflegung (FGr V) aufgebaut. Nach Eintreffen der FGr V wurde für alle Teilnehmenden eine warme Mahlzeit – wahlweise Gulaschsuppe oder eine vegetarische Alternative – zubereitet.
Abschluss der Übung
Das gemeinsame Mittagessen bildete den Ausklang der Übung, an der mehr als 270 Einsatzkräfte, Mitarbeiter des Landratsamtes und Statisten beteiligt waren. Kreisbrandrat Oliver Flake dankte allen beteiligten Organisationen für den reibungslosen Ablauf und die gute Zusammenarbeit. Auch stellvertretende Landrätin Rosi Kraus zeigte sich sehr zufrieden und bedankte sich insbesondere bei den über hundert Jugendlichen aus Feuerwehr- und THW-Jugendgruppen, die als Statisten einen „wichtigen Teil der Übung darstellten“.






