Nur wenige Tage nach dem Einsatz im eigenen Landkreis (s. Bericht zuvor) erhielten die Helfer des THW Kirchehrenbach die nächsten Einsatzaufträge. Für diese fuhren sie rund 500 Kilometer Nordwestlich nach Euskirchen und nochmals nach Adenau.
Nachdem Sturmtief „Bernd“ in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durch Sturm und Wassermassen zahlreiche Ortschaften und Städte zerstört hatte kam Unterstützung aus ganz Deutschland, um den betroffenen Menschen zu helfen.
Ebenso wurden zwei Helfer, Thomas Albert und Otto Kraus des THW Kirchehrenbach mit dem Unimog ins Schadensgebiet entsandt. Im Gepäck hatten sie die beiden mobilen Tankanlagen mit je 450 Liter Diesel. Sowohl Unimog, als auch die Tankanlagen sind Teile des Fachzugs Logistik Materialerhaltung und gehören dem Verbrauchsgütertrupp an.
Ihre Aufgabe bestand darin die ebenfalls alarmierten Einheiten der THW-Fachgruppen Wasserschaden Pumpen (FGr W/P) aus Kronach, Kulmbach und Erlangen mit Diesel zu betanken, so dass die Einheiten durchgängig die Pumpaufträge in den Ortschaften durchführen konnten. Auch wenn die Einheiten aus den verschiedenen Ortsverbänden zum Teil zum ersten Mal zusammenarbeiteten, funktionierte die Arbeit reibungslos.
Die Arbeit Hand in Hand wurde noch mehr sichtbar, indem die Helfer aus Kirchehrenbach zwischen ihren Tankaufträgen auch bei den Fachgruppen unterstützend mithalfen, die Pumpen auf- und wieder abzubauen.
Nach knapp einer Woche ging es für die Einheiten wieder zurück in die Ortsverbände – zeitlich passend für einen der Helfer des THW Kirchehrenbach: Otto Kraus feierte am Tag der Heimfahrt Geburtstag und wurde so nicht nur von den Kollegen der anderen OVs nur verabschiedet. Grüße zum neuen Lebensjahr durften hier natürlich auch nicht fehlen.
Im Ortsverband Kirchehrenbach wurden die beiden Helfer von den Helferinnen und Helfern empfangen und das Material verräumt.
Doch die Ruhe nach dem Einsatz währte nur kurz. Bereit am darauffolgenden Wochenende kam der nächste Einsatzauftrag für den Fachzug Logistik Materialerhaltung.
Der Zugtrupp des Fachzugs Logistik (ZTr FZ Log), sowie die Fachgruppe Logistik Materialwirtschaft (FGr. Log-MW) wurden ins rheinlandpfälzische Gebiet nach Adenau alarmiert. Dort lösten sie eine bereits eingesetzte Logistik-Einheit ab.
Auf dem Parkplatz einer Schule schlugen sie Ihr Lager auf und kümmerten sich mit dem Materialerhaltungstrupp während der Einsatzwoche um die Reparatur von Radladerzinken, angezeigten Fehlern bei Mannschaftstransportwagen (MTW) und KfZ-Ladegeräten, Stützräder von Anhängern und dem Wiederinstandsetzen von Sicherungsspannen.
Doch auch der Verbrauchsgütertrupp und an der Spitze der Zugtrupp Logistik hatten alle Hände voll zu tun. Sie organisierten und verteilten KFZ-Glühbirnen, IPC-Behälter, Werkzeugkästen, Bic Packs (Anm.: große Kunststoffstaschen, die ebenfalls wie Sandsäcke verwendet werden können), Reinigungstücher, Handschuhe, Ölbinder, Batterien, Büroausstattung, Werkzeuge, Flansche, Motorsägen, Aktivkohle, Destiliertes Wasser, Siloplanen, Holzpflocken, -latten und -bohlen, Seilklemmen, Spanngurte, Sandsäcke, Einwegpaletten, Holzplatten, Faltpavillion, Stahlstützen, Einsatzbekleidung, Kabelbrücken, Reifen, Kies, Getriebeöle, Zelte und vieles mehr, damit die Einheiten ihre Einsatzaufträge abarbeiten konnten und die Bevölkerung wieder zu ihren Häusern kam.
Wie auch bei dem Einsatz eine Woche zuvor waren die Tankanlagen im Einsatz und betankten, THW-Geräte, THW-Fahrzeuge, Baumaschinen, und LKW, die die Häuser von Schlamm befreiten. Insgesamt wurden in den beiden Einsätzen so knapp 8.000 Liter Diesel vertankt.
Zwar waren die Einsatzstellen vor Ort nahe beieinander, jedoch konnten die Helferinnen und Helfer durch die zerstörten Brücken oft diese nicht direkt anfahren. So wurden mit den sechs Fahrzeugen 7.666 Kilometer zurückgelegt.