THW-Stab trainiert erneut für „Worst Case“

THW-Stab trainiert erneut für „Worst Case“

Zugunglück nach Hochwasserkatastrophe. Über 1000 THW-Kräfte im Einsatz. „Einsatz für die Ortsverbände „SÜD“ und „NORD“. Überflutung durch Schmelzwasser und Dauerregen in den Städten „SÜD“ und „NORD“. 5000 m² Deichfußsicherung, Gebäude sind überflutet und müssen leer gempupt werden. Mehrere Hunderttausend Sandsäcke müssen gefüllt und verbaut werden. Trinkwasser ist nicht mehr vorhanden und muss aufbereitet werden.“

Mit diesem Szenario wurden die rund 30 ober- und unterfränkischen Teilnehmer der Stabsübung des THW im Geschäftsführerbereich Bamberg am Samstag Morgen den 21.06.2008 konfrontiert. In zwei simulierten Ortsverbänden passieren die Katastophen. Stäbe werden eingerichtet, Führungsstellen aufgebaut und Einheiten aus ganz Bayern (natürlich nur auf dem Papier) angefordert und in den Einsatz gebracht. Computer, Telefone und Funk laufen heiß, Lagekarten, Luftbilder und Einsatzmeldungen werden visualisiert – in ganz Bayern werden Spezialisten des THW alarmiert und in den Einsatz gebracht. Dann, als sei die Katastrophe noch nicht groß genug: Ein ICE verunglückt auf einem durch das Hochwasser unterspülten Gleis und bohrt sich in ein Wohngebiet. Bis zu 600 Menschen sind hier betroffen und müssen gerettet oder geborgen werden. Die Anspannung der Stabsmitarbeiter steigt, die angeforderten Einheiten können nur noch unter höchstem Stress verwaltet und effektiv eingesetzt werden. Das Szenario ist gezielt so gewählt, damit man es eigentlich kaum bewältigen kann. Die „Organisatoren“ und die sie unterstützende Technik einer Katastrophenbekämpfung müssen an ihre Grenzen heran geführt werden. Insgesamt werden 1166 THW-Kräfte mit Fahrzeugen, Spezialgerät und -material in den Einsatz geführt. Logistik, Verpflegung und Führungseinheiten müssen zur Verfügung gestellt werden. Die Maschinerie des THW wird in Gang gesetzt. Auf Grund der besonderen Struktur der Katastrophenschutz- und Einsatzorganisation des Bundes ist es auch hier möglich landkreis- und länderübergreifend Einheiten aus dem gesamten Bundesgebiet innerhalb kürzester Zeit gezielt zu alarmieren und in den Einsatz zu bringen. Wenn ein THW-Zug aus Kronach oder Berlin in Landsberg am Lech Keller leer pumpt, ist das für das THW keine Besonderheit. Hier zeigt sich die außergewöhnliche Einsatzstruktur dieser Bundesorganisation. Natürlich wurden auch bei dieser sogenannten Stabsrahmenübung Fehler gemacht, Defizite erkannt und Problemfelder aufgezeigt, die es zu verbessern gilt. Wichtig ist, auch die Führungskräfte und Verwaltungen in einer solchen Extremsituation so nah wie möglich an die Realität heran zu führen. THW-Geschäftsführer Curd Mohr zeigte sich über den Verlauf und die Abwicklung der Übungsszenarien sehr zufrieden. Ein großes Lob sprach er den eingesetzten Stabsmitgliedern aus, die auch in der größten „Chaosphase“ die Übersicht behielten und ihre Einheiten gezielt „verarbeiten“ konnten. „Natürlich wurden Fehler gemacht, aus welchen man nur lernen kann. Dieser Lerneffekt sei auch das Ziel dieser Übung gewesen“, so Mohr. Martin Götz, Pressesprecher Tel.: 0178/1733172

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