Fünftes und letztes Spiel in der Lebkuchen-Stadt

Fünftes und letztes Spiel in der Lebkuchen-Stadt

Der letzte Spieltag in Nürnberg stand ganz im Zeichen des Präsidentenbesuchs. Albrecht Broemme besuchte zunächst die Luk-Geschäftsstelle, die im gleichen Gebäude wie der OV Nürnberg untergebracht ist. Geschäftsführer Stefan Scholz sowie Landesbeauftragter Dietmar Löffler empfingen den Präsidenten und führten ihn durch die Räumlichkeiten.

Im Bereitstellungsraum am Zeppelinfeld nahe dem Stadion besuchte er die eingesetzten THW-Helfer des Ortsverbandes Nürnberg und informierte sich über die Einbindung des Nürnberger THWs in die örtlichen Strukturen.In der Sicherheitskanzel des Nürnberger Frankenstadions besuchte er Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, während sich die Spieler Portugals und der Niederlande bereits warm liefen. Im Gespräch mit den verschiedenen Vertretern wurde erneut die gute Zusammenarbeit der Organisationen in Nürnberg herausgestellt.Die Einsatzkräfte des Ortsverbandes wurden unterdessen zu einigen Einsätzen gerufen. Erneut musste zusammen mit der Berufsfeuerwehr die Hubschrauberlandung sowie der Start von Franz Beckenbauer abgesichert werden. Die Fachgruppe Wassergefahren übernahm bereits ab 10 Uhr morgens die Gewässersicherung am großen und kleinen Dutzendteich. Die Fachgruppe Beleuchtung übernahm die Ausleuchtung zweier Auslasstore am Sicherheitsring. Ein Gerätekraftwagen 1 wurde nach einem Massenanfall von Verletzten am Vortag direkt an das Fanfest auf dem Volksfestplatz verlegt. Zwei Bergungsgruppen wurden eingesetzt, nachdem ein Bauzaun auf einer Länge von 200 Metern umgestürzt war und auf der Abfahrtsstraße des Fandorfs lag.Vor Spielbeginn machten sich rund 10.000 holländische Fans zu Fuß auf den Weg von der Nürnberger Innenstadt Richtung Stadion. In Nürnberg entstand ein Meer aus Oranje-Fans. Die Örtliche Einsatzleitung der Stadt Nürnberg zieht WM-Bilanz: Ein friedliches Weltfußballfest in der Noris – Nur Unwetterlagen und südländische Temperaturen sorgten für EinsätzeNürnberg hat sich als sicherer Austragungsort für die WM 2006 erwiesen. Das ist das Fazit der an der Gefahrenabwehr beteiligten Sicherheitskräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Hilfsorganisationen (Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe, Arbeiter Samariter Bund und DLRG) und Polizei.Die WM-Spiele in der Noris sind ohne größere Zwischenfälle zu Ende gegangen und die vielen bereitstehenden Helfer durften glücklicherweise größtenteils auf der „Reservebank“ sitzen bleiben.Um den Sicherheitsgarantien des Bundes am Spielort Nürnberg gerecht zu werden, wirkten pro Spieltag rund 2.200 Helfer unter Führung der Berufsfeuerwehr im 50-köpfigen „Stab der Örtlichen Einsatzleitung“ zusammen. Um schnell reagieren zu können, stand die Einsatzleitung in direktem Kontakt mit dem Führungsstab der Polizei und der Bundespolizei.Die gesamte Palette der im Katastrophenschutz mitwirkenden Organisationen war vertreten: Feuerwehr (Berufsfeuerwehr: 180 Einsatzkräfte; Freiwillige Feuerwehren Nürnbergs: 190 Einsatzkräfte; Freiwillige Feuerwehren aus Mittel-, Unter-, Oberfranken und der Oberpfalz: 200 Einsatzkräfte) Hilfsorganisationen (800 Ehrenamtliche aus ganz Bayern), Technisches Hilfswerk (180 Ehrenamtliche aus Nürnberg und dem direkten Umland) und Bundeswehr (600 Soldaten).Die oft zitierte und geforderte „zivilmilitärische Zusammenarbeit“ wurde in Nürnberg auch tatsächlich in der Praxis angewandt. Man konnte sowohl auf das Know-How der Bundeswehr im nichtkonventionellen ABC-Bereich zurückgreifen, als auch auf personelle und materielle Ressourcen.Wenn auch keine Großeinsätze abzuarbeiten waren, so mussten doch verschiedene unerwartete Probleme von der Örtlichen Einsatzleitung und den eingesetzten Einheiten gelöst werden.Die zunehmende Zahl von Unwetterwarnungen aufgrund der tropischen Temperaturen machten es erforderlich für das FIFA-Fan-Fest am Volksfestplatz die Vorbereitungen zur Panikvermeidung mit dem Veranstalter noch eingehender zu planen. Auslöser war eine konkrete Unwetterwarnung bei dem Spiel England-Trinidad/Tobago am 15. Juni 2006.Veranstalter, Örtliche Einsatzleitung und Polizei legten daraufhin besondere Schutzmaßnahmen für die Besucher und Einrichtungen des FIFA-Fan-Parks konkret fest.Beim Spiel Kroatien – Japan am 18.Juni 06 wurden wegen eines eventuell vermehrten Aufkommens von pyrotechnischen Gegenständen im Einlassbereich zum Stadion Löschfahrzeuge der Feuerwehr bereitgestellt.Zum Spiel Deutschland – Schweden am 24. Juni 06, das live am FIFA-Fan-Fest über Großbildleinwand übertragen wurde, kam es auf Grund der Hitze und der großen Menschenmenge plötzlich zu einem vermehrten Aufkommen von Kreislaufstörungen bei den Fans. Da die Kräfte vor Ort nicht ausreichten, wurden auf Veranlassung der Örtlichen Einsatzleitung Kräfte des Sanitätsdienstes sowie der Feuerwehr und dem THW zusammengezogen, um eine rasche Versorgung betroffener Fans zu gewährleisten. 60 Kräfte von Feuerwehr und THW und 70 Helfer des Sanitätsdienstes mussten gegen 20 Uhr ca. 80 Personen wegen Kreislaufproblemen vor Ort versorgen. Sieben Personen wurden durch den Rettungsdienst in die umliegenden Krankenhäuser verbracht.Um einen ähnlich hohen Anfall von Kreislaufstörungen beim Spiel Portugal – Niederlande am 25. Juni 06 zu verhindern, wurde bereits zur „Oranje-Parade“ der holländischen Fans um 17.30 Uhr von Seiten der Örtlichen Einsatzleitung entsprechende Vorkehrungen getroffen. So stellte die Feuerwehr ein Löschfahrzeug zum Abkühlen der marschierenden Menge auf und der Sanitätsdienst hatte an 15 Stationen entlang der Marschstrecke Rettungsfahrzeuge stationiert.Auch im FIFA-Fan-Park am Volksfestplatz standen zwei Löschfahrzeuge zur Abkühlung der Fans zur Verfügung.Die Bilanz im regulären Tagesgeschäft der Feuerwehr Nürnberg und des Rettungsdienstes sieht ähnlich aus: Die WM hat Nürnberg keine außergewöhnlichen Einsatzlagen oder eine signifikante Erhöhung der Einsatzzahlen beschert. Informationen über den Einsatz bei der WM finden Sie unter folgenden Internetangeboten: www.thw-nuernberg.de www.gst-nuernberg.thw.de www.thw.de Ihr Ö-Team Nürnberg 25. Juni 2006

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