Am vergangenen Wochenende fand auf dem Gelände des Bundeswehr- Munitionslagers in Breitengüßbach die diesjährige Übung des THW Geschäftsführerbereichs Bamberg statt.
Die Alarmierung der neun teilnehmenden Ortsverbände erfolgte am Freitag ab 15 Uhr. Für die Übung wurde folgendes Szenario angenommen: In Österreich und den angrenzenden italienischen Gebieten war es in Folge schwerer Unwetter und Erdbeben zu großen Sturmschäden, Überschwemmungen, Erdrutschen sowie einer Zerstörung großer Teile der Infrastruktur gekommen. Die genaue Schadenslage war nicht bekannt, da aus dem Katastrophengebiet außer weniger Bilder von Lokalredakteuren keinerlei Informationen zur Verfügung standen. Man rechnete mit zahlreichen von der Außenwelt völlig abgeschnittenen Dörfern ohne Strom- und Wasserversorgung. Vor allem das Bergen verschütteter und verletzter Menschen wäre zu organisieren. Helfer und Materialien sollten auf einen Einsatz von sieben bis zehn Tagen vorbereitet werden. Der erste Einsatzauftrag war dementsprechend einen Bereitstellungsraum für etwa 150 THW- Helfer mit einem Leitungs- und Koordinationszentrum für den Einsatz aufzubauen, sowie nach ersten Erkenntnissen über die Schadenslage einen geeigneten Verband für die weiteren Hilfsmaßnahmen zusammenzustellen. Die ersten Helfer der Fachgruppe Logistik mit dem Führungs- und dem Materialerhaltungstrupp vom OV Kirchehrenbach und dem Verpflegungstrupp vom OV Forchheim trafen gegen 17:00 Uhr in Breitengüßbach ein und begannen unverzüglich mit der Übernahme aller Logistik-Aufgaben. Neben der Zubereitung von Verpflegung für die anrückenden Einheiten wurde ein autarker Servicepunkt für alle Einheiten, Gerätschaften und Fahrzeuge im Bereitstellungsraum eingerichtet und betrieben. Alle Materialien, die während des bevorstehenden Einsatzes verwendet werden sollten wurden genau überprüft und anstehende Reparaturen sofort ausgeführt. Dazu stand den Helfern aus Kirchehrenbach ihre mobile Werkstatt zur Verfügung, die auch beim letzten großen Einsatz in Frankreich dabei war. Am Samstag wurde vom OV Coburg eine große Dekontaminationsanlage auf dem Gelände aufgebaut, durch die alle Fahrzeuge nach der Rückkehr von einer großen Kolonnenfahrt geschleust wurden. Dabei sollte eventuell belasteter Schmutz von den Geräten entfernt werden. Einem gemeinsames Abschlussgespräch beendete die Übung und die Ortsverbände verließen gemeinsam gegen 14 Uhr das Gelände. Die besondere Situation im Großeinsatz, beispielsweise das Betanken einer Kolonne mit 15 Fahrzeugen – hier lag der Schwerpunkt der diesjährigen Übung. In das Gesamtkonzept flossen vor allem auch Erfahrungen ein, die letztes Jahr bei dem Dezember- Hochwasser in Frankreich gemacht wurden. Abschließend ist festzustellen, dass mit dieser Einsatzübung alle Helfer gut auf einen längeren Auslandseinsatz vorbereitet wurden und vor allem auch die Ortsverbandsübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden konnte. Vera Kießling, BÖH OV Kirchehrenbach